"DAS DRINGENDE ODER DAS WICHTIGE?" (Sermon DE)

Franz Josef Strauß ist unangefochten eine politische Ikone. Egal, was man über ihn sagen mag, ich glaube wir wissen alle, dass er allen immer seine Meinung sagte. Leider ist seine Verbindung mit Regensburg eine Traurige: er verstarb hier 1988.  Davor besuchte er Regensburg regelmäßig. Besonders gerne ging er zum Dampfnudel-Uli, am Watmarkt, 4, wie der ehemalige US-Präsident Ronald Reagan 9 Jahre später.  Der Dampfnudel-Uli ist die erste bayerische Dampfnudelbäckerei. Es wird behauptet, dass Uli die besten Dampfnudeln der Welt backt ... aber ich glaube nicht, dass sie besser sind, als die Dampfnudeln meiner Frau (sorry).
Ich erwähne ihn heute, weil ihr ein Detail über ihn höchstwahrscheinlich noch nicht wisst, und dieses Detail macht aus dem Politiker einen Menschen. Er war der einzige westliche Politiker, der noch während des Kommunismus mein Land, Albanien, besuchte. Und nicht nur das, er besuchte es wieder und wieder, insgesamt war er viermal da: 1984, 1986 zweimal, und zum letzten Mal 1987. Er besuchte Albanien zu einer Zeit, als es keine diplomatischen Beziehungen zu Westdeutschland, USA oder Großbritannien gab, es war extrem isoliert. Ministerpräsident Strauß muss also Albanien besonders geliebt haben.
Das ist auch gut zu verstehen, denn das Land ist wunderschön, und vor allem, das Essen ist sehr gut. Und wenn ich Essen sage, dann meine ich natürlichdas Fleisch. Als echter Bayer liebte er alles mit Fleisch, -- Fleisch war am Buffet immer seine erste Wahl.
Es gibt viele interessante Anekdoten über seine Besuche in Albanien, aber die beste erzähle ich Euch heute: bei seinem ersten Besuch war er zu einem 5-Sterne Bankett auf dem Land eingeladen!  Und Gastfreundschaft ist in Albanien heilig, also war der Tisch voll mit vielen verschiedenen Vorspeisen und Salaten, und – wie es die Tradition verlangt – in der Mitte… ein Lamm am Spieß! 
Liebe Freunde, Herr Strauß war kein Vegetarier! Das Lamm am Spieß war noch nicht perfekt gebraten… und genau in diesem Moment drängten ihn die albanischen Bauern höflich, die lokalen Salate und Vorspeisen zu probieren.  „Herr Strauß, bitte sehr, probieren Sie doch diese Vorspeise, von dieser und jener Region…“ Er antwortete immer: „Danke, aber ein bisschen später.“ Doch war er ganz hungrig, aber, er hatte ein Dilemma: „Das Dringende gegen das Wichtige“. Die Vorspeise dürfte er gleich essen, aber er wollte genug Platz in seinem Magen für das Wichtige sparen…
Inzwischen war das Lamm fertig…  „Herr Strauß, Herr Strauß, probieren Sie bitte diesen Salat!“ …Schließlich machte Franz Josef eine Handbewegung, damit die leute aufhören konnten… Er schaute die Leute ernst an und sagte: „Dankeschön, aber das Lamm isst den Salat, ichesse das Lamm!“
Herr Strauß hatte also nicht nur seinen eigenen Kopf (und Magen…), sondern er wusste genau was ihm wichtig war! Er hat nicht das Wichtige mit dem Dringenden verwechselt. 
Liebe Geschwister, „Wir leben in ständiger Spannung zwischen Dringendem und Wichtigem,“ sagt Charles Hummel. Hummel ist bekannt für sein Werk „Freedom from the Tyranny of the Urgent“ – „Freiheit von der Tyrannei des Dringenden". Es wird als Leitfaden für Zeitmanagement und persönliche Produktivität sowohl in Ministerien als auch in Geschäftskreisen benutzt.  Tatsächlich stehen wir in unserem Alltag vor einem ständigen Dilemma: sich entweder mit dem wichtigen und nicht mit dem dringenden zu befassen oder umgekehrt.  Und keine Geschichte stellt dieses Dilemma besser dar, als die Geschichte von Marta und Maria, als Jesus zu einem Hausbesuch kam.  
Lasst uns aus dem Lukasevangelium lesen, Kapitel 10:38-42: 
Jesus kam mit seinen Jüngern in ein Dorf, wo sie bei einer Frau aufgenommen wurden, die Marta hieß. 39 Maria, ihre Schwester, setzte sich zu Jesu Füßen hin und hörte ihm aufmerksam zu. 40 Marta aber war unentwegt mit der Bewirtung ihrer Gäste beschäftigt. Schließlich kam sie zu Jesus und fragte: »Herr, siehst du nicht, dass meine Schwester mir die ganze Arbeit überlässt? Kannst du ihr nicht sagen, dass sie mir helfen soll?« 41 Doch Jesus antwortete ihr: »Marta, Marta, du bist um so vieles besorgt und machst dir so viel Mühe. 42 Nur eines aber ist wirklich wichtig und gut! Maria hat sich für dieses eine entschieden, und das kann ihr niemand mehr nehmen.«
Bevor wir den Unterschied zwischen den beiden Schwestern anschauen, lasst uns erst herausfinden, wer die beiden waren: Die Bibel erwähnt die beiden Schwestern in zwei Episoden: Lukas 10, wie wir gerade gelesen haben, und Johannes 11 und 12. Es lässt sich einfach merken 10 – 11 – 12. Sie hatten ein Haus in Bethanien, ca. 3 km außerhalb Jerusalems. Wir wissen nichts Genaues über sie, wer ihre Eltern waren, wie alt sie waren, was sie für Berufe hatten, aber aus dem Kontext ist es klar, dass Marta die ältere Schwester war. Wir wissen das, weil sie als erste genannt wird, wenn die Familie beschrieben wird, so wie das damals Brauch war. So ist es Martas Haus, und nicht Lazarus‘ Haus. Wir wissen also, dass auch Lazarus jünger war, sogar viel jünger, sonst wäre er der Vorstand des Haushaltes gewesen. 
Anders beschrieben, Marta war der Boss. Es ist interessant, dass sogar der Name „Marta“ auf Aramäisch „Herrin“ bedeutet; also auch aus ihrem Namen können wir schließen, dass Marta das Sagen hatte. 
Genauso interessant ist Maria’s Name: Miriamauf Aramäisch heißt „bitter“ oder „rebellisch“. Maria also war die aufmüpfigerebellische kleine Schwester. 
In der Geschichte merken wir natürlich als Erstes, dass jede Schwester ihr eigenes Zeitmanagement-Programm hatte: 
1. Maria saß zu Jesu’ Füßen.
2. Marta werkelte in der Küche.
Teil 1: Das Dringende oder das Wichtige? Was wählt Maria?
Im griechischen Urtext steht das Wort parakathizo, was nicht nur „sitzen“ bedeutet, sondern „nahe dabeisitzen“, nahe beim Lehrer oder Herrn sitzen Ein richtiger Jünger hatte nur einen Platz: zu den Füßen seines Lehrers. Paulus lernte zum Beispiel zu den Füßen Gamaliels (Apostelgeschichte 22:3). Dass Maria zu Jesu‘ Füßen saß, und dass er es überhaupt erlaubte, war an sich schon sehr kontrovers. Maria machte sich also einem Jünger gleich, und es war damals nicht üb-lich, dass Frauen von Rabbis oder Lehrern als Schüler, oder Jünger, angenommen wurden. 
Liebe Geschwister, in dieser Passage geht es nicht um die Rolle der Frau, sondern um die Rolle eines Jüngers! Für Maria die wichtigste Sache war, zu Jesu‘ Füßen zu sitzen und seine Schülerin zu sein. Und es ist so interessant, dass in allen 3 Passagen, in welchen Maria erwähnt wird, sie zu Jesu‘ Füßen sitzt!
Zu Jesu’ Füßen hörte Maria ihm zu. Sie gab ihm ihre volle Aufmerksamkeit, und ihr wurde nicht langweilig! Sie wollte jedes Wort hören. 
In der Tat verstand Maria, wie wichtig dieser Tag war. Der Sohn Gottes selbst war Gast in ihrem Hause. In so einem Moment war ihre komplette Energie und Aufmerksamtkeit auf Ihn gerichtet, und nur Er war ihr wichtig. Ihr Motto war „carpe diem“, nutze den Tag, nutze jede Gelegenheit bei Jesus zu sein! 
Kurz gesagt, für Maria war der Gast wichtiger als die Gastfreundschaft!
Apropos, ich erzähle euch ein Geheimnis: Ich liebe meine Schwiegermutter J… Ich liebe sie so sehr, dass ich sie in jeder Predigt, die ich halte, erwähne, …besonders wenn sie nicht da ist JSie ist sehr gastfreundlich und betreibt einen riesigen Aufwand um alles sauber zu machen, wunderschön zu dekorieren und perfekt aufzudecken. Aber was sie auchmacht, ist eigentlich lustig: Vor lauter Eifer, perfekt zu sein, hört sie nicht zu! Wenn der Gast etwas erzählt, unterbricht sie ihn manchmal ganz panisch und fragt aufgeregt, „kann ich dir noch etwas zu trinken bringen? Möchtest du noch dieses oder jenes?“ Man hat den Eindruck, dass der Gast ihr selbst nicht so wichtig ist, wie sein Wohlergehen.   
Und das bringt uns zurück zu Maria. Ihr ist der Gast wichtig, nicht die Gastfreundschaft! Sie wusste, dass eine solche Gelegenheit – Zeit mit Jesus – vielleicht nie wieder kommen würde. Ihre Aufmerksamkeit und ihr Verständnis für das, was Jesus wirklich meinte, war etwas ganz Besonderes. Tatsächlich verstand Maria sogar besser als die zwölf Apostel, was Jesus meinte, wenn er sprach. Als sie ihm die Füße salbte, war das eine prophetische Geeeste, die seine Beerdigung voraussagte in seiner letzten Woche in Jerusalem. Dieses reife Verständnis war ein direktes Ergebnis ihrer Bereitschaft still zu sitzen, zuzuhören, und nachzudenken. 
Genau das machte Maria, die rebellische kleine Schwester. Maria hat sich für das Wichtige entschieden.
Teil Zwei:  Das Dringende oder das Wichtige? Was wählt Marta?
Marta, die große Schwester, konnte nicht stillsitzen. Alles Dringende war ihr wichtig! Sie rannte hin und her und kochte, putzte, und „war unentwegt mit der Bewirtung ihrer Gäste beschäftigt“
Aber die Bibel verlangt doch von uns, dass wir einander dienen? Im Galaterbrief 5 Vers 13. Also war was Marta tat, etwas Gutes, wo war das Problem? 
Marta war kein „schlechter“ Mensch, sie war nicht „böse“, in der heutigen Zeit wäre sie in jeder Gemeinde als „Super-Adventistin“ bekannt und geschätzt. Wir müssen nur etwas weiterblättern und lesen, was sie zu Jesus sagt, bevor er Lazarus zum Leben erweckt, in Johannes 11, Verse 21 bis 27:  Marta sagte zu Jesus: »Herr, wärst du hier gewesen, würde mein Bruder noch leben. Aber auch jetzt weiß ich, dass Gott dir alles geben wird, worum du ihn bittest.« »Dein Bruder wird auferstehen!«, gab Jesus ihr zur Antwort. »Ja, ich weiß«, sagte Marta, »am letzten Tag, bei der Auferstehung der Toten. «Darauf erwiderte ihr Jesus: »Ich bin die Auferstehung, und ich bin das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, selbst wenn er stirbt. Und wer lebt und an mich glaubt, wird niemals sterben. Glaubst du das?« »Ja, Herr«, antwortete ihm Marta. »Ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes, auf den wir so lange gewartet haben.«
Marta machte dasselbe Bekenntnis wie Petrus! Sie war der Sabbatschul-Champion, wenn es darum ging, zu verstehen und zu bekennen, wer Jesus wirklich war! 
Liebe Geschwister, bei vielen unserer Entscheidungen in diesem Leben geht es nicht um „gut und schlecht“, sondern um „gut und besser“, oder sogar „besser und am besten“. 
In Marias und Martas Konflikt ging es also nicht um gut und schlecht, es ging um gut und besser.  
Martas Handlung war einfach nicht das Richtige in diesem Moment. Es war dringend, aber unwichtig. Zu Jesu‘ Füßen zu sitzen war es wichtiger für Maria, als für Marta…     
„Ach, Marta, Marta!“ 
Liebe Freunde, Marta ist wie jene Christen, die sich in ihren Pflichten und Ämtern ganz verausgaben, so dass sie keine Zeit haben, um zu hören, was Gott der Herr redet (Psalm 85:8). Es ist nicht schlecht, fleißig zu sein, aber wir dürfen uns nicht mit den Sorgen um diese Welt überrollen lassen, so dass wir das Wort Gottes ersticken (Markus 4:19)! 
Unsere Erlösung liegt nicht in einem Wust von Aktivitäten und Gastfreundlichkeit. Unsere Erlösung liegt in der Beziehung mit unserem Erlöser, dem Herrn Jesus Christus. 
Martas Geschichte ist nicht so leicht zu verstehen und wir müssen tiefer in den Text eintauchen: Auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob sie die wahre Dienerin ist. Sie hat die Schürze angezogen und alle bedient. Aber wenn wir genau hinschauen, sehen wir, dass sie sehr verbittert war. Leider war sie kritisch und gemein. Anstatt direkt mit Maria zu sprechen, wandte sie sich an den Ehrengast, was sehr respektlos war, und sagte ihm was er tun soll, und sprach zu ihm über Maria. So ein Verhalten war verletzend und demütigend für Maria. 
Liebe Freunde, Marta hatte das Wichtige mit dem Dringendem verwechselt! Sie lud Jesus in ihr Haus ein, aber statt ihm wie Maria zuzuhören, ignorierte sie ihn und sah nur noch sich selbst und ihre Pflichten. Sie hatte Gott aus den Augen verloren, vielleicht ohne es zu merken. Sie machte ihm sogar Vorwürfe: „Herr, kümmert es Dich nicht…?“ Glaubte sie wirklich, dass Jesus sich nicht kümmerte? Im Griechischen Text ist die Frage auch noch so gestellt, als ob sie erwartete, dass Jesus ihr zustimmte und sich auf ihre Seite stellte. Kurz gesagt, für Marta war die Gastfreundschaft wichtiger als der Gast!
Ich muss ehrlich mit Euch sein: Es ist für uns oft viel einfacher, wie Marta zu sein, als wie Maria. Ich habe das in meinem eigenen Leben erlebt, deswegen ist diese Predigt auch für mich selbst! In Albanien habe ich der Gemeinde in vielen Ämtern gedient, als Prediger, Gemeindegründer, Generalsekretär, usw. Und es klingt gut, wenn ich sage, dass ich viel getan habe. Aber leider war ich oft „zu beschäftigt“ für die Gemeinde zu arbeiten, als zu Jesu‘ Füßen zu sitzen.  Sehr oft verwechselte ich das Dringende mit dem Wichtigen. Das passiert vielen Pastoren und Kirchenverwaltern -- und es ist gefährlich... Es gibt ein Zitat von dem bekannten christlichen Gelehrten und Dichter, Eugene Peterson, der mich sehr herausgefordert hat: „A busy pastor is a lazy pastor“--  „Ein vielbeschäftigter Pastor ist ein fauler Pastor“ Mit anderen Worten, ein Pastor, der sich mit dem Dringenden beschäftigt, wird das Wichtige vernachlässigen.
In diesem Sinne kann ich von Menschen auch wie Franz Joseph Strauß lernen, der den Unterschied zwischen dem Wichtigen und dem Dringenden kannte! Natürlich bin ich Maria noch mehr dankbar, die wusste, was das Wichtigste war. 
Eine Frage: was ist mit uns? Können wir zwischen „wichtig“ und „dringend“ unterscheiden? 
Liebe Freunde, an diesem Sabbat lade ich euch ein, eine Bilanz zu ziehen: Was ist uns wichtig? Was machen wir lieber? Sitzen wir zu Jesu Füßen, hören wir ihm wirklich zu, oder werkeln wir noch in der Küche? 
Sind wir heute eher wie Marta oder mehr wie Maria? Bemerken wir, wie andere Geschwister neben uns mehr wie Marta werden, weil sie durch ihre ganzen Aktivitäten zu beschäftigt sind? Wie können wir ihnen helfen, wieder wie Maria zu werden? 
Heute können wir von Maria lernen: es geht darum, Zeit mit Jesus zu verbringen, zu seinen Füßen zu sitzen und ihm ganz aufmerksam zuzuhören. 

Heute können wir das Wichtige über das Dringende stellen! Heute können wir aus Martas Fehlern lernen: Wir müssen die Ab-lenkungen in unserem Leben erkennen, die uns vom Wichtigen und Guten ab-halten, Vers 42.

Aber am Besten lernen wir von Jesus selbst: Die Bibel schreibt, dass er Maria, Marta und Lazarus liebte. Er stellte sich auf keine Seite, das Wichtigste für ihn war, sie alle zu erlösen. Zu uns, seinen Jüngern, sagt Jesus: Sitzt zu meinen Füßen und verschlingt mein Wort – es gibt kein besseres Mahl! Gut, besser, Jesus.
Was Marta tat war keine Sünde, sie diente anderen in Liebe. Anderen zu dienen im Königreich Gottes ist nicht unwichtig oder schlecht, denn so zeigen wir den Menschen Gottes Liebe. 
Aber, wie Maria, müssen wir ab und zu zu Jesu‘ Füßen sitzen. Egal, ob wir es privat tun und im Stillen Bibel lesen, oder in einem Hauskreis, auf einem Spaziergang oder in der Gemeinde. 
Die Zeit, die wir mit Gott verbringen, bestimmt die Richtung und Qualität unserer Zukunft. Je mehr Stress wir haben, je mehr Druck, desto mehr müssen wir uns Zeit für Gott nehmen. Deshalb tat Martin Luther das, was wir oft nicht verstehen können: An Tagen an denen er besonders viel zu tun hatte, betete er doppeltso viel! 
Jeder Tag ist mit dringenden Dingen gefüllt: Arbeit, Termine, Haushalt, Hausaufgaben, Telefonate, Einkaufen, sich um Familie und Freunde kümmern, Social Media… Wenn ich heute die Wäsche nicht wasche, habe ich morgen nichts zum anziehen. Wenn ich heute nicht lerne, schaffe ich die morgige Prüfung nicht. Wir alle fühlen die Dringlichkeit. Aber wenn wir keine Zeit mit Gott verbringen, unseren Kindern vorlesen oder unsere Eltern anrufen, vergeht unser und deren Leben ohne Sinn. Wenn wir Gott und seine Gnade vernachlässigen, vernachlässigen wir das Wichtige.
Wenn wir am Ende unseres Lebens zurückblicken, werden die scheinbar dringenden Dinge alle längst vergessen sein. Aber wir werden Gott dankbar sein für die wichtigen Dinge.
In der alten Nationalgalerie in Berlin hängt ein Gemälde von Adolf Menzel. Dieses Gemälde ist berühmt, weil es nie fertig gemalt wurde. Es sollte Friedrich den Großen zeigen, wie er zu seinen Generälen spricht. Das Problem war, Adolf Menzel malte zuerst den Hintergrund, und die Generäle, und wollte Friedrich den Großen zuletzt malen. Er skizzierte sein Gesicht mit Kohle vor, aber konnte es nicht mit Öl fertig malen, denn er ist vorher gestorben. 
Liebe Freunde, viele von uns leben heutzutage wie Menzel: Wir kümmern uns um alles andere zuerst, aber die Hauptperson im Gemälde unseres Lebens fehlt, oder ist nur skizziert. 
Lieber Freunde, wir müssen unsere Beziehung zu Gott zu unserer einzigen Priorität machen. Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit! Wir müssen aufpassen, dass unsere Aktivitäten, unsere Arbeit, unsere Pflichten uns nicht davon abhalten, zu Jesu‘ Füßen zu sitzen und ihm zuzuhören. 
Wir können Jesus zuhören, wie er zu Marta spricht: Aber nur eines ist notwendig. Maria hat das Bessere gewählt, das soll ihr – und uns – nicht genommen werden.
Lasst uns heute von Marta und Maria lernen, unseren König und Gott, unseren Erlöser Jesus Christus an erste Stelle zu setzen, und zu seinen Füßen zu sitzen. Heute können wir unser Leben ändern. Wähle das Wichtige über das Dringende! …. Gut, besser, Jesus.  Amen!
GEBETUnser himmlischer Vater, wir kommen heute zu Dir mit Dank. Dank, dass Du für uns da bist. Dank, dass Du uns Deine Gnade geschenkt hast. Wir beten Dich an, weil Du das Wichtigste in unserem Leben bist. Wir beten Dich an, weil Du der Schöpfer bist, aber vor allem, unser Vater. Vergib uns, wenn wir Dich oft vergessen. Vergib uns, wenn wir Dich ignorieren. Hilf uns bitte, das Wichtige nicht mit dem Dringenden zu verwechseln. Hilf uns, auf die Dinge zu verzichten, die uns von Dir fernhalten. Gib uns den Mut und die Kraft, das Dringende zur Seite zu legen und das Wichtige zu tun. Wir wollen uns vom Guten zum Besseren wenden. Wir wollen Dich einladen, ein Gast in unserem Hause zu sein. Erfülle uns mit Deinem Heiligen Geist! In Jesu‘ Namen, Amen. 
© Pastor JULIAN KASTRATI, 02. 02. 2019Regensburg [BIBELTEXT: Lukas 10:38-42]


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